„Geht respektvoll miteinander um!“ – Interview mit Jan Tißler zu #meinweginsweb

Bereits zweimal durfte ich für das UPLOAD-Magazin einen Artikel verfassen und habe dabei die Zusammenarbeit und den Austausch mit meinem heutigen Interviewpartner Jan Tißler sehr zu schätzen gelernt. Da war ich natürlich auch neugierig zu erfahren, wie er seinen Weg ins Web gegangen ist und welche Tipps er für andere hat. Hier kommen also seine Antworten zu  #meinweginsweb:

Bitte stelle Dich kurz vor (Name, Ort, Tätigkeit, Website, Facebook, Twitter, Google+, drei Hashtags)

Hallo, ich bin Jan Tißler, komme ursprünglich aus Hamburg und bin derzeit in San Francisco. Ich bin #Journalist, #Blogger, #Publizist – ich schreibe also oft und viel ins Internet rein. Ich bin mit Falk Hedemann und Sebastian Schürmanns einer der drei Herausgeber des UPLOAD Magazins. Da dreht sich alles um E-Business, Social Media, die Internetwirtschaft und verwandte Themen. Jeden Monat gibt es eine neue Ausgabe und wir sind übrigens aus Überzeugung 100% digital.

Private Website: www.jati.de
Facebook: www.facebook.com/jan.tissler
Twitter und Instagram: @jati
Google+: google.com/+JanTissler

Seit wann bist Du online unterwegs, wann hast Du angefangen zu bloggen und wann bist Du dem ersten sozialen Netzwerk beigetreten? Wie bist Du dazu gekommen?

Online bin ich seit 1997. Ich weiß das deshalb noch genau, weil mich ein Erlebnis nachhaltig fasziniert hat: Der erste Mars-Rover Sojourner und seine Bilder auf der NASA-Website. Das war einer der Momente, der mir gezeigt hat, was für eine großartige Sache das Internet ist und noch werden kann. Zu dem Zeitpunkt war ich Volontär, also mitten in meiner journalistischen Ausbildung. Für mich stand bald fest: Das ist die Richtung, in die ich gehen will. Das hat dann auch geklappt: 1999 hatte ich meinen ersten Job als Online-Redakteur.

Mein erstes Blog habe ich 2003 gestartet und damals gedacht, ich sei ja eh schon viel zu spät dran. Ich muss heute noch grinsen, wenn ich daran denke. Meine ersten drei Blogs habe ich jeweils ein Jahr geführt und dann wieder mit einem neuen angefangen. Das dritte Blog war dann das erste auf WordPress-Basis. Seitdem habe ich nichts anderes mehr genutzt.

Meine beiden ersten sozialen Netzwerke waren wahrscheinlich Facebook und Twitter, beide im Jahr 2007. Facebook war früher, glaube ich. Und Twitter habe ich natürlich erst einmal überhaupt nicht kapiert, später dann aber sehr geliebt.

Gab es Menschen, die Dich persönlich oder durch Ihre Veröffentlichungen bei Deinem Einstieg ins Social Web begleitet haben?

So ganz genau weiß ich das nicht mehr, ehrlich gesagt. Ich erinnere mich noch, das Klaus Eck damals schon höchst aktiv auf Twitter war. Aber da gab es bestimmt noch viele mehr…

Wie hat sich Dein Weg in Sachen digitale Kommunikation dann bis heute weiterentwickelt (nenne die wichtigsten Meilensteine)?

Aktuell nutze ich recht viele Netzwerke gleichzeitig, aber letztlich schält sich immer ein Favorit heraus. Aktuell ist das bei mir Instagram. Ich war aber auch lange ein großer Fan von Google+, weil es eine so schöne Kombination aus Twitter-Prinzipien mit den Features von Facebook war. Heute mag ich da noch immer sehr die Communities, die neben dem Fotofeature aus meiner Sicht einer der Eckpfeiler des Ganzen sind.

Von Facebook und Twitter war ich zwischendurch mal so frustriert, dass ich sie jeweils über viele Monate oder gar Jahre nicht genutzt habe. Inzwischen bin ich bei beiden wieder aktiv.

Insofern fällt es mir ein bisschen schwer, Meilensteine zu nennen. Ich habe allein schon für meinen Beruf etliche Dienste ausprobiert. Möchte gar nicht wissen, wie viele vergessene Accounts von mir herumschwirren.

Gibt es Fehler, die Du auf Deinem Weg gemacht hast und wie können andere diese vermeiden?

Profis würden vielleicht sagen, dass meine Social-Media-Nutzung nicht konsequent genug ist. Ich mache halt, was mir Spaß macht und achte da nicht sonderlich auf Reichweiten etc. Das könnte man als Fehler ansehen, denke ich. Man sieht es an anderen: Neue Dienste sofort ausprobieren und „Vollgas geben“. Damit kann man sich über die Jahre eine enorme Followerschaft aufbauen, die einem dann bei jedem neuen Projekt Vorteile bringt.

Welche Wege empfiehlst Du Einsteigern oder denen, die sich in Sachen digitale Kommunikation fortbilden wollen?

Leuten folgen, die man selbst interessant findet und sich dort etwas abschauen. Aber am allerwichtigsten: Selbst ausprobieren! Einfach mal machen. Herausfinden, wie sich das anfühlt, wie das funktioniert, was geht und was nicht. Kann eine Menge Spaß machen und man lernt was dabei.

Welches ist Dein bevorzugtes soziales Netzwerk und warum?

Wie oben schon erwähnt: aktuell Instagram. Ich fotografiere gern und Fotos sind eine internationale Sprache. So folge ich beispielsweise dort Ai Wei Wei und die Sprachbarriere spielt keine Rolle. Wahrscheinlich mag ich an Instagram außerdem, dass ich nicht lesen muss. Ich lese schon so viel jeden Tag. Und ich muss bei den Instagram.Posts auch nicht darüber nachdenken, ob die jetzt in irgendeiner Form für mich beruflich relevant sind. Sehr entspannend.

Welche aktuellen Entwicklungen in der digitalen Kommunikation findest Du besonders spannend?

Wie unterschiedlich die Nutzung geworden ist, je nachdem welche Altersgruppe, welches Land etc. man sich anschaut. Facebook ist da eher die Ausnahme. Andere Social Networks oder Messenger sind viel spezieller, wo und von wem sie wann für was genutzt werden. Bedenklich finde ich dabei, dass alle diese Angebote Silo-Lösungen sind, also nicht wie E-Mail auf einem gemeinsamen Standard basieren.

Gibt es noch etwas, das Du den Lesern zum Thema Social Web oder digitale Kommunikation allgemein mitgeben möchtest?

Geht respektvoll miteinander um, gerade wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid.

Vielen Dank fürs Mitmachen, lieber Jan. 🙂

Foto © Patrick Lux

Als nächstes wird übrigens Karla Paul diese Fragen beantworten.
Alle Interviews dieser Reihe können nachgelesen werden unter
http://www.annetteschwindt.de/tag/meinweginsweb/


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