Paulus Peternell: Immer bereit sein dazu zu lernen!

Unser heutiger Interviewpartner mein ältester mir bekannte Leser und begeistert mich immer wieder mit klugen und herzlichen Kommentaren. Er ist das perfekte Beispiel dafür, dass man im Alter immer noch weiter lernen kann und sich nicht von den technologischen Entwicklungen abhängen lassen muss. Und genau das ist auch ihm ein Anliegen:

Bitte stelle Dich kurz vor (Name, Ort, Website/Blog, wichtigste drei Social-Media-Profile)

Ich heiße Paulus Peternell,  geboren 1926, habe eine Homepage, sowie eine Blog-Seite, bin vernetzt über Facebook, Twitter und einige Foren. Blog und Homepage sind derzeit nicht auf den aktuellen Stand und müssen erst aktualisiert werden.

Was motiviert Dich dazu, an der Interviewreihe teilzunehmen?

An dem Interview möchte ich aus Interesse am „digitalen Leben“ teilnehmen, da ich annehme, dass ich einiges zum Thema „privater“ Umgang mit unserer digitalen Welt beitragen kann. Ganz besonders denke ich da an meine „jüngeren“ Altersgenossen (von meinem Jahrgang gibt’s nicht mehr viele), die etwas verwirrt vor diesem Phänomen stehen, sich aber das Leben erleichtern könnten, wenn sie sich ein bisschen an das Problem herantrauen würden.

Wie digital ist Dein Leben derzeit und wie hat es sich dahin entwickelt?

Mein digitales Leben derzeit ist – fast möchte ich sagen – komplett. Das hat damit zu tun, dass ich seit Jahren schon ein umfangreiches Familienarchiv digital aufzuarbeiten versuche. Des Weiteren bin ich einer der Autoren der „Bibliothek der Alten“ im Historischen Museum zu Frankfurt. Dazu kommt noch mein umfangreiches Archiv eigener grafischer und fotografischer Arbeiten. Außerdem bin ich als für Post und Öffentlichkeitsarbeit Verantwortlicher eines weltweit vorhandenen Vereins tätig. Das alles hat mich förmlich dazu gezwungen alle Möglichkeiten auszuloten, die Digitalisierung und Netzwerk zur Verfügung stellen. So habe ich ein perfektes Konzept erarbeitet, wie man seinen Alltag mit Hilfe digitaler Mittel nicht nur bequemer gestalten , sondern darüber hinaus auch zusätzliche Eindrücke gewinnen kann.

Was findest Du bedenklich am Umgang mit der Digitalisierung?

Bedenklich am Umgang mit der Digitalisierung ist eigentlich gar nichts, wenn man sie mit der gebotenen Vorsicht benutzt. Dazu gehört nicht nur die laufende und wiederholte Sicherung aller Daten, sondern der zurückhaltende Umgang mit den sozialen Netzwerken. Wobei ich die Furcht, sich „öffentlich“ zu machen für etwas übertrieben halte. Früher hat der Schuster um die Ecke auch gewusst, wann ich wieder neue Schuhe brauche und mich darauf aufmerksam gemacht…

Was glaubst Du, wie sich die Digitalisierung weiter entwickeln wird?

Die Digitalisierung wird sich natürlich weiter entwickeln, wenn auch verlangsamt und mehr zielgerichtet. Man wird Lern- und Erziehungsmethoden einführen müssen, die den Umgang mit dem Netz lehren, eine Art von moralischem Umgang mit dem Netz.

Können diejenigen mit dem Thema Digitalisierung versöhnt werden, die sich von ihr bedroht fühlen?

Bedroht werden? Erich Kästner sagt doch schon : „Wird’s besser, wird’s schlimmer, fragt man alljährlich, seien wir ehrlich, Leben ist immer lebensgefährlich“. Es kommt da auf die persönliche Einstellung an, man muss um Gefahren wissen und wissen, wie man sie minimieren oder ganz vermeiden kann – eine unmittelbare Bedrohung kann ich da nicht sehen.

Wie kann man die Menschen dazu bringen, sich mit dem Thema Digitalisierung aktiv auseinander zu setzen?

Man muss einfache Lehrmethoden finden, die von Usern ausgearbeitet werden, damit man sie verstehen kann. Wir alle kennen doch die Betriebsanleitungen in Fachchinesisch. Da steht alles drin, was die Fachleute interessiert, aber nirgendwo steht drin, welchen Knopf man drücken muss, damit irgendwas passiert. Das Konzept, das ich da für mich und meine Freunde ausgearbeitet habe, versucht einen einfachen Weg zu gehen,

Die Menschen dazu bringen, sich mit der Digitalisierung auseinander zu setzen. Da muss man ihnen die Furcht vor diesem, nun schon nicht mehr neuen, Medium nehmen. Man muss praktische Beispiele vorzeigen, wie eine optimale Nutzung hilfreich sein kann. Man kann sich – zum Beispiel – im Facebook herumtummeln, ohne mehr von sich preis zu geben, als etwa schon immer im Telefon-oder Adressbuch über mich zu lesen war. Und da hätten viele alte Menschen ein Fenster in die bunte weite Welt (mit all dem Blödsinn, der dort verzapft wird).

Gibt es noch etwas, das Du schon immer zum Thema Digitalisierung sagen wolltest?

Digitalisierung – ich finde es aufregend, interessant, wichtig und hilfreich. Man muss sich nur intensiv damit befassen und immer bereit sein dazuzulernen.

Vielen lieben Dank für Deine Antworten, lieber Paulus! 🙂


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