#Verwoertert (1)

Als Sprach-Nerd bleibe ich ständig an Wörtern hängen, die mich dann den ganzen Tag begleiten. Warum sie also nicht festhalten? Das können Verhörer/Verleser sein oder eigentümliche Aussprachen in Dialekten oder Fremdsprachen oder lustige Versprecher oder Vertippereien.

Wichtig: In keinem Fall möchte ich mich darüber lustig machen, sondern bestaune einfach die Formen, die Sprache annehmen kann. Und die Missverständnisse oder Erklärungsversuche, die daraus entstehen.

Für den Anfang haben sich bereis ein paar angesammelt, die ich hier zusammen aufschreiben möchte:

„Boargöndarrööt“ und „Wünditsch“

Ich gebe es zu, ich schaue morgens beim Frühstücken in der Mediathek die Hochzeitskleider-Sendung „Mit Tüll und Tränen“. Auch wenn ich selbst schon über 20 Jahre verheiratet bin. Dabei kommen auch immer wieder Menschen mit heftigem Dialekt-Akzent vor, die wunderbare Wortschöpfungen kreieren. Dazu gehören die beiden Worte „Boargöndarrööt“ und „Wünditsch“ (bitte mit sächsischem Zungenschlag aussprechen).

Wer wie ich ein Ohr für Sprachen und Dialekte hat, wird schnell erkannt haben, worum es geht. Wenn ich Freunden von solchen Stilblüten erzähle, v.a. wenn sie mit Hochdeutsch augewachsen sind, erlebe ich aber auch immer wieder, dass es für manche nicht so einfach ist, das zu entschlüsseln.

Daher hier die Auflösung zum Ausklappen

Es ging um Die Farbe Burgunderrot und den Stil Vintage.

„Distanzwaffeln“

Frisch vom Abendessen und während im TV irgendwas zu Weihnachtsvorbereitungen, Kochen und Backen lief, durchstöberte ich den Videotext (ja den gibt es noch). Dabei stieß ich bei einer Meldung in der Nachrichtenrubrik zum Thema Rüstung auf obigen Verleser.

Thomas hatte gleich eine schöne Visualisierung dafür: Das sind Waffeln, die wie eine Frisbee geworfen und mit dem Mund gefangen werden.

„Woataplessewento“

Mein absoluter Lieblingsfilm ist „Lost in translation“, in dem Bill Murray einen Schauspieler mimt, der wegen eines Werbevertrags mit einer japanischen Firma in Tokyo gelandet ist und komplett aufgeschmissen ist, weil er weder Sprache noch Kultur versteht. Die dabei entstehenden Culture-Clash-Situationen sind urkomisch. So lernte ich auch, dass Japaner das R im Englischen zum L machen und an Wörter, die auf Konsonant enden, einen Vokal anhängen.

Na, klingelt es dann schon mit oben stehendem Wort?

Gehört habe ich das Wort kürzlich bei der Eröffnung einer Veranstaltung zu meinem bevorzugten Content Management System, das ich mir via Livestream im Internet anschaute und das ebenfalls in Tokyo stattfand.

Jetzt klar?

Hier die Auflösung für “Woataplessewento“ zum Aufklappen

So sprachen die Japaner bei der State of the Word 2024 Tokyo den Begriff „WordPress Event“ aus.

“Wohlproduktion“ und „Entwürzelung“

Zwei wunderbare Vertipper, die in unseren Sprachgebrauch übergegangen sind, weil sie einfach zu schön sind!

Bei der „Wohlproduktion“ ging es tatsächlich um Schafzucht. Seitdem muss ich bei jedem Strickpullover und Schal daran denken. Ist doch auch klar: Wer sowas Kuscheliges trägt, dem wird ganz wohl. Also ist das Herstellen dieser Dinge eine „Wohlproduktion“.

Und wer wie wir gern kocht, kennt das Problem, dass einem mal zuviel Salz ins Essen rutscht und man sich fragt, wie man das jetzt noch gerettet kriegt… Da kann dann nur noch eine gute „Entwürzelung“ helfen.

Habt Ihr auch Beispiele für solche Verleser, Verhörer, Vertipper oder für interessante Aussprachen oder Wortschöpfungen? Dann hinterlasst sie doch als Kommentar. Ich bin gespannt!


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