Was schreibst du und warum?

Inge Bateman veranstaltet zu diesem Thema eine Blogparade und hat mich gebeten teilzunehmen. – Na dann mal los:

Am Anfang war der Brief

Der erste Verwendungszweck fürs Schreiben von Texten, an den ich mich neben der Schule erinnere, waren Briefe. Denn während der Grundschulzeit musste meine damals beste Freundin wegziehen und wir konnten nur noch per Brief in Kontakt bleiben, denn Telefonieren war teuer und Internet gab‘s noch nicht. Das hat mir dann so Spaß gemacht, dass ich mir in den folgenden Jahren über Brieffreundschafts-Agenturen oder Lehrer bis zu 14 Brieffreund:innen auf der ganzen Welt zulegte. Darüber habe ich schon mal in einer anderen Blogparade geschrieben.

Schule und Uni

Im Gymnasium wollte mir dann ein mieser Lehrer einreden, ich solle bloß nichts mit Sprache machen, denn ich hätte ja gar kein Talent zum Schreiben. Zum Glück habe ich mich von ihm nicht traumatisieren lassen und erst mal Fotoreportagen und Beiträge für die Abizeitung verfasst. Außerdem habe ich angefangen, privat Geschichten zu schreiben und ließ mich dann während des Studiums von meinem Freund als freie Mitarbeiterin bei der Zeitung melden. Als dann das Magisterexamen lief, sprach mich der CvD auf ein Volontariat an, das ich dann auch absolvierte.

Vom Journalismus zum Bloggen

Seitdem schreibe ich nicht nur journalistisch und literarisch für Print, sondern auch für Online. Das Bloggen war somit nur eine logische Fortführung vorangegangener Printveröffentlichungen. Und als ich auch das Digitale thematisierte, wurde daraus ein führendes Blog über Social Media und daraus folgte ein Buchvertrag, aus dem ein Sachbuch-Bestseller wurde.

In Social Media selbst habe ich über normale Postings hinaus nie konsequent längere Texte veröffentlicht. Ich konnte auch schon vor der aktuellen Renaissance des Bloggens nicht verstehen, warum ich meine Inhalte an eine geschlossene Plattform verschenken sollte, die mich jederzeit davon ausschließen kann, nochmal dranzukommen. Bei anderen habe ich mehrmals erlebt, wie das ist. Nicht lustig. Bis heute ist das Blog für mich die Basis und Social Media nur die Außenposten. Und dank des Activity Pub wird beides wieder zusammengeführt, so dass die Diskussion nicht mehr in den Untiefen des Web verschwindet.

Digitaler Briefwechsel

Mit den Bloggesprächen habe ich 2015 (damals noch auf schwindt-pr.com) mein eigenes Format eingeführt, bei dem sich zwei Menschen wie in einer Art digitalem Briefwechsel über ein Thema austauschen. Der dabei entstehende Beitrag wird erst veröffentlicht, wenn beide Gesprächspartner den Austausch für beendet erklären. Bisher sind fast 80 dieser Bloggespräche erschienen und einige andere haben das Format übernommen.

Anderswo und Annabellisieren

Zu guter letzt schreibe ich auch für Blogs von anderen, zum Beispiel auf einstieg-in-wp.de mit Peter Müller. Als Neuestes verantworte ich die Stories im Blog von Little World und habe mich mit Anna Koschinski zusammengetan, um meine Blogaktion #SoSollWeb mit einem eigenen Blog weiterzuführen.

Ach ja, wie jeder schreibaffine Mensch gibt es natürlich auch Anfänge eines Romans, der auf seine Fertigstellung wartet. Inzwischen helfe ich „annabellisierend“ anderen Autoren beim Verfassen ihrer Werke.

Alternativen

Sprache ist einfach mein Ding. Da ist das Schreiben nur die logische Konsequenz. Wäre ich ein digital native, hätte ich vielleicht eher mit dem Vloggen angefangen statt zu schreiben. Das Podcasten könnte ich mir auch vorstellen, wenn ich jemanden hätte, der mir die Technik abnimmt. Das Schreiben wird aber weiter meine bevorzugte Ausdrucksform bleiben, solange mir das möglich ist. Denn wie das ist, wenn man das nicht mehr kann, erlebe ich auch mit und versuche daher, diesem Thema wo ich kann Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Und was ist mit KI?

Und so schreibe ich bis heute über alles mögliche und das meistens auf digitalem Weg. Aber nicht nur Texte, sondern auch Code und neuerdings auch mal KI-Prompts, wenn ich das zur Recherche brauche.

Mein neuester schriftlicher Dialog drehte sich um das Thema Schreiben und KI. Fazit: Bislang kann KI uns mit den richtigen Prompts Schreibaufgaben abnehmen. Dieselbe Qualität wie menschliches Schreiben kann sie jedoch (noch?) nicht erreichen.

Und eins wird sie ohnehin nicht imitieren können: Das geistige Schwangergehen mit einer Inspiration und das Ausleben der inneren Notwendigkeit sie in Sprache zu fassen.

Titelbild: StartupStockPhotos, Pixabay

Von Annette Schwindt

Diese Website ist mein Room of Requirement. Hier bewahre ich alles auf, was von meinen früheren Websites bis 2016 zum Löschen zu schade war. Seitdem füge ich Neues zu allen möglichen Themen hinzu: Ich habe ein Faible für Sprache(n), für Geschichten und Gespräche. Ich liebe Kunst, Musik und alles Kreative und vor allem macht es mir Freude, Menschen miteinander zu verbinden. Viel Spaß beim Stöbern!

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