„Der Retter“ Sobral

Einige Zeit nach dem ESC 2017 hatte ich ja schon mal darüber gebloggt, wie großartig ich die Musik von Salvador Sobral finde. Das Lied, mit dem er den ESC gewonnen hat, stammt aus der Feder seiner Schwester Luisa, die auch für sein neues Album ein Duett mit ihm beigesteuert hat. Für gewöhnlich macht er aber Jazzzzzzzzzzzzzzz. 😉

Nun folge ich nicht nur Salvador Sobral solo, sondern auch seinen verschiedenen Projekten via Social Media und habe damit nicht nur seine Solo-Veröffentlichungen, sondern auch die von Noko Woi und Alexander Search in Dauerschleife laufen. Wer keinen Jazz mag, sollte lieber weiterblättern. Wer aber richtig gute Musik zu schätzen weiß und mit Improvisation kann, dem sei meine sich ständig erweiternde Playlist von Salvador Sobral auf YouTube ans Herz gelegt. (Ein weiterer Tipp ist übrigens sein Pianist Julio Resende!)

Via Facebook und Co. werde ich auf Presseartikel zu dem portugiesischen Musiker aufmerksam gemacht. Diese werden natürlich in allen möglichen Sprachen verfasst, so dass ich ab und an die Googleübersetzung im Browser bemühen muss. Die ist inzwischen erstaunlich okay. Schwierig wird es dann, wenn Namen auch Wörter mit Bedeutung in der betreffenden Sprache sind. So bedeutet Salvador „Der Retter“ und wird von automatischen Übersetzungen oft als solches wiedergegeben, was schon mal lustig den Sinn verzerren kann. 😉

Was mich angeht, so trifft diese Namensbedeutung aber tatsächlich darauf zu, was die Musik von Salvador Sobral bei mir bewirkt. Ich bin in einer ereignisreichen Zeit darauf aufmerksam geworden und seitdem begleitet sie mich durch alle Höhen und Tiefen des Lebens. Es macht mir große Freude, mit ihm mitzusingen oder die Lieder auch allein zu singen. Besonders zwei davon haben eine besondere Bedeutung für mich:

Da ist zum einen „Nem eu“ aus seinem ersten Album „Excuse me“, von dem es mehrere Live-Aufnahmen auf Youtube gibt. Ein Konzert-Mitschnitt hat es mir besonders angetan. Dieses Lied verbinde ich mit einem Freund aus der Zeit dieser Aufnahme, den ich sehr vermisse.

„Não fazes favor nenhum em gostar de alguém
nem eu
nem eu
nem eu
quem inventou o amor
não fui eu
não fui eu
não fui eu
não fui eu nem ninguém“

Nem eu, Salvador Sobral (Übersetzung ins Englische)

Das andere ist „A Day of Sun“ aus dem Projekt Alexander Search, in dem Gedichte von Fernando Pessoa vertont wurden. (Hier eine ganze Live Session mit mehreren Stücken des Albums.) Dieses Lied wirkt auf mich extrem beruhigend, wie eine Klang-Meditation. Ob ich es nun höre, mitsinge oder allein singe. Sollte unter den Lesern jemand sein, der sich mit Frequenzen auskennt, würde mich wirklich mal interessieren, wie dieses Lied schwingt. Für mich wirkt es wie Medizin…

„And in a strange way undefined
Loose in the one living whole
The limit that I call my mind
The bounded thing I call my soul“

A Day of sun, Alexander Search

Und spätestens da erklärt sich, warum die Musik von Salvador Sobral mich immer wieder wirklich rettet. Egal in welcher Stimmung ich bin, sie wirkt wie ein alter Freund auf mich, der mich umarmt und beruhigt.

Leider haben wir es nicht geschafft, zu seinem Konzert in Essen zu gehen. Aber vielleicht zu einem der hoffentlich noch kommenden Konzerte. Bis dahin werde ich weiter online verfolgen, welche Musik er noch veröffentlicht. Als nächstes steht das neue Album von Noko Woi an, dem jazzigsten seiner Projekte. Ich bin schon echt gespannt!

Bei seinen diesjährigen Solo-Konzerten in Deutschland spielte er eine besondere Zugabe, die auch zeigt, wieviel Spaß ihm seine Musik macht. Und diesen Spaß vermittelt er auch an sein Publikum.

Muito, muito obrigado, Salvador!

Titelfoto: Free-Photos,Pixabay


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