Das Web sind die Menschen, die einfach da sind #webseidank

(GASTBEITRAG von Kristine Honig)

Vielen Dank, liebe Annette, zum einen für das Initiieren der Blogparade #webseidank, zum anderen für die Möglichkeit eines Gastbeitrages hier. Auf meinem eigenen Blog geht es um Social Media im Tourismus – da passt euer Blogparadenthema nicht so richtig dazu. Dennoch möchte ich natürlich auch etwas hierzu sagen, wenn ich schon als Inspiration genannt werde 😉

In den letzten Jahren und besonders in den letzten Monaten habe ich persönlich sehr viel Gutes über das Web erfahren.

Mein langjähriger Freundeskreis besteht schwerpunktmäßig aus reinen Offlinern, die meist weder in irgendeinem sozialen Netzwerk präsent sind, noch WhatsApp haben. Die Kommunikation konzentriert sich dort auf persönliche Treffen (nicht immer so einfach und damit eher selten) oder Telefonanrufe (die dann auch gerne mal zwei oder mehr Stunden dauern können, aber auch nicht unbedingt wöchent- oder monatlich stattfinden).

In den letzten Jahren hat sich mein Freundeskreis sehr stark mit „Onlinern“ erweitert. Und diese spielen auch tatsächlich eine immer größere Rolle. „Onliner“ steht hier in Anführungszeichen, denn die meisten von diesen kenne ich auch persönlich, jedoch läuft der Großteil der Kommunikation über digitale Kanäle.

Und Kommunikation ist bereits ein wichtiges Stichwort. Wenn es mir besonders gut geht, ich einen Moment mit jemandem teilen möchte – rufe ich dann einen der Offliner an? Nein. Ich schicke eine WhatsApp-Nachricht durch die Gegend, eventuell direkt mit einem Foto oder auch schon mal einer Audioaufnahme. Gleiches gilt, wenn es mir besonders schlecht geht. Klar ist telefonieren dann ebenso eine Option. Aber nachts halb 1? Auch dann schicke ich lieber eine WhatsApp in die Nacht – und bekomme die folgenden anderthalb Stunden genau über diesen Kanal die gewünschte Unterstützung. Manchmal möchte ich auch gar nicht groß stundenlang telefonieren oder kommunizieren. Manchmal reicht es einfach schon zu wissen, dass jemand anders im entsprechenden Moment da ist, mich (wenn auch nur virtuell) drückt und umarmt, einfach weil ich das gerade brauche.

Session beim BarCamp Koblenz. „Geräte weglegen und auf die Menschen einlassen.“ Hm. Also ich bin eindeutig der Meinung, dass sich digitale Kommunikation & reale Gefühle NICHT ausschließen.

Ein von Kristine Honig – Marketing (@kristinehonigmarketing) gepostetes Foto am 17. Jun 2016 um 11:40 Uhr

Klar, so etwas mache ich nicht mit jedem Online-Kontakt. Auch da gibt es – ähnlich wie bei den Offlinern auch – Abstufungen von sehr eng bis hin zu eher lockeren Bekanntschaften. Und doch ist über eine solche Online-Kommunikation tatsächlich eine sehr enge Freundschaft entstanden – ein Fakt, den meine Offline-Freunde nicht wirklich nachvollziehen können. Aber ja, man kann über kurze Nachrichten und sogar über Emojis einen tiefen Kontakt zu einem anderen Menschen aufbauen. Weil: Letztlich geht es um die Kommunikation mit der Person. Und die kann mit einem Online-affinen Menschen sehr viel regelmäßiger stattfinden, als mit einem rein über Telefon erreichbaren. Dabei entsteht für mich gerade aus dem sehr spontanen Austausch von Gedanken, direkt aus dem Moment heraus, eine tiefe Verbundenheit. Der andere ist sozusagen immer mit dabei – bzw. ich selbst bin quasi ebenso immer mit dabei. Im Handy, in der Hosentasche.

Über das Web habe ich in den letzten Jahren sehr viele tolle Leute kennengelernt. Ohne den Social Media Chat Bonn gäbe es den größten Teil meiner Freunde in Bonn nicht (#winkewinke, liebe Annette, liebe Michèle, lieber Joas). Und ja, der Social Media Chat ist ein persönliches Treffen. Aber die Leute da sind alle web-affin, haben Interesse an diesem Thema. Ohne dieses Interesse hätte es den Social Media Chat Bonn nie gegeben.

Ohne das Web hätte ich die Kollegen von Tourismuszukunft nicht kennengelernt (#winkewinke ihr neun). Ein super Team, das mir gezeigt hat, wie wichtig es gerade im Beruflichen ist, die richtigen Leute um einen herum zu haben. Und dabei geht es nicht um Aufträge oder Umsatz. Es geht um Inspiration, Austausch, Unterstützung und vor allem jede Menge Spaß.

Ohne das Web würde ich nicht auf BarCamps gehen und die dortigen Leute nicht kennenlernen. Ich liebe es, am Ende eines BarCamp-Tages die leuchtenden Augen gerade der BarCamp-Neulinge zu sehen. Und ich weiß, dass auch ich jedes BarCamp mit einem Grinsen im Gesicht verlasse.

Stopp mal, es geht doch hier um „Web sei Dank“. Warum schreibe ich dann von so vielen Offline-Treffen? Stimmt, der Social Media Chat Bonn, Tourismuszukunft sowie BarCamps finden (auch) offline statt. Aber die Leute dahinter sind jeweils „Onliner“. Und ich habe für mich gemerkt, dass gerade die über Online entstandenen Kontakte mich inspirieren, mich unterstützen, aber mich auch fordern, mich nach vorne treiben. Es gibt bei diesen Leuten so viel Energie, Optimismus und Enthusiasmus. Und gleichzeitig so viel Empathie. Einfach großartig!

Kurz: Das Web bietet mir die Basis, neue Menschen kennenzulernen, gerne auch bei persönlichen Treffen. Außerdem bietet das Web mir die Möglichkeit, mit Leuten in Kontakt zu bleiben – und das auf eine sehr persönliche – man könnte auch sagen intime – Art und Weise.

Foto © Greg Snell


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