Für das Barcamp Soziale Arbeit, oder kurz #sozialcamp, hatte mich Sascha Foerster von bonn.digital kurzfristig angesprochen, ob ich mich nicht zuschalten lassen und mit den Anwesenden sprechen wolle. Bei dem Gespräch solle es um meine Erfahrungen mit kostenlosen Hilfsangeboten an soziale Organisationen gehen. Ich sagte zu und Christian Müller von sozial-pr hat das Ganze netterweise mitgeschnitten: https://www.youtube.com/watch?v=BWqQJBk1ynk
Mangelndes Verständnis für Digitales
In der Vergangenheit habe ich leider mehrere enttäuschende Erfahrungen mit dem Versuch machen müssen, mich mit meiner Expertise in digitaler Kommunikation pro bono einzubringen.
Wie mir mehrere Gesprächsteilnehmer berichteten, liegt das zum einen daran, dass bei vielen Verantwortlichen das Verständnis für digitale Medien noch derart in den Kinderschuhen steckt, dass Hilfsangebote wie meine gar nicht erst verstanden werden. Außerdem schreckt es wohl auch ab, dass man mich ausschließlich virtuell hinzuziehen kann. Für viele ist wohl physische Präsenz noch immer ein Muss, da sie keinerlei Erfahrung mit Livezuschaltungen haben.
Was können wir tun?
Sabine Depew schlug daher vor, dass Mittler – wie sie selbst – gefunden werden, die solche Zuschaltungen zwecks Gruppenschulung organisieren und dann mit mir oder Kollegen durchführen.
Sascha Foerster überlegt außerdem, ob man seine Domain bonn.social nicht dafür benutzen könnte, eine lokale Plattform für Hilfswillige zu schaffen.
Was mich sehr gefreut hat und was man im Video auch sieht, ist dass zur Session eifrig getwittert wurde. Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht. Ein Treffen mit Johannes Mirus und Sascha Foerster von bonn.digital ist bereits terminiert, der Austausch mit einer Sessionteilnehmerin hinsichtlich des Feedbacks für ihre Arbeit läuft. Wenn die Idee von Sabine umgesetzt werden könnte, würde mich das natürlich auch sehr freuen. 🙂
Meine wichtigsten Tipps in Kurzform
Wichtig ist nur, dass sich diejenigen, mit denen ich dann kommuniziere, klar verständlich machen können. Da hakt es nämlich leider auch schon oft. Manche Anliegen sind so diffus formuliert, dass ich gar nicht erst dazu komme zu helfen, weil ich nicht verstehen kann, was der andere möchte…
Folgende Fragen müssen geklärt werden, bevor ich überhaupt damit anfangen kann, zu helfen:
- Was macht die Organisation aus? (Worum geht es, wer macht da was?)
- Wen will sie zu welchem Thema ansprechen?
- Was will sie damit erreichen?
- Wo steht die Organisation aktuell in Sachen Kommunikation?
(Betrifft Gesamtkommunikation, also analog und digital! Gibt es schon digitale Kanäle wie Website, Blog oder Social Media und wenn ja wie werden diese bisher genutzt? Gibt es Dokumentation, Monitoring etc.?) - Welche personellen, finanziellen, technischen Ressourcen hat sie dafür?
- Warum steht sie da, wo sie aktuell steht? Wo gibt es Bedenken, Fragen, wo hakt es?
- Was erhofft sie sich von der Zusammenarbeit mit mir?
Je nach den Antworten auf diese Fragen erarbeiten wir danach zusammen ein Konzept, das die Organisation dann in meiner Begleitung selbst umsetzt. Das beinhaltet:
- Zuhören: Effektives Monitoring (Was wird wo über uns und unsere Themen kommuniziert?)
- Antworten: Sich in diese laufenden Gespräche sachbezogen und hilfreich einbringen
- Informieren: Eigene Beiträge posten, die auf das eingehen, was diejenigen die die Organisation ansprechen möchte, suchen. (Kein Crossposten von Pressemitteilungen – und die auch mal überdenken! Gezielte Aufbereitung pro Plattform, Ansprache, gern mit unterhaltendem Unterton, die Mischung macht’s.)
- Dialog führen: Gespräche anregen und aufgreifen.
- Weiterempfehlen: Weitersagenswerte Beiträge mit eigener Anmerkung teilen, in eigenen Beiträgen aufgreifen
- Netzwerken: Mit Partnern und themenverwandten Organisationen sachbezogen und hilfreich ins Gespräch kommen und bleiben.
Dazu müssen wir
- Ziele und Zielgruppen definieren
- Themen identifizieren
- Materialien und die dazu passenden Plattformen identifizieren
- Plattformspezifische Aufbereitung lernen
- Redaktionsplan aufsetzen
- Aktiv kommunizieren (Zuhören, Antworten, selbst Veröffentlichen – siehe oben)
- Evaluationsmethoden festlegen und anwenden
- Vorgehensweise stets weiter anpassen und ggf. erweitern
Interesse?
Wer also in einer sozialen Organisation arbeitet und gern Feedback von mir möchte, oder mich gern einmal zuschalten würde, um über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen, der kann sich hier an mich wenden. 🙂
Dies ist mein persönliches Blog, auf dem ich alle meine vorherigen Websites zusammengefasst habe. Daher die buntegemischten Themen: Ich führe Bloggespräche und blogge über Persönliches, Digitales und Kulturelles. Ich liebe es, Menschen zu fotografieren und mich mit Kunst zu beschäftigen. Manchmal schreibe ich auch noch was anderes als Blogbeiträge. Für andere bin ich als Wegbegleiterin in Sachen Kommunikation aktiv. Vor allem bin ich aber eins: Ein Mensch!
7 Antworten auf „Digitale Hilfe anbieten“
[…] Bericht von Annette Schwindt (mit Video ihrer Session) […]
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[…] Wie ich digital helfen wollte und keiner es verstand – Annette Schwind […]
[…] Ehrenamtlich tätig zu werden ist aber gar nicht so einfach, wenn man aus gesundheitlichen Gründen eingeschränkt ist. Annette will gerne helfen mit ihrer ganzen digitalen Kompetenz, aber findet kaum Ansprechpartner. Das berichtete sie auf dem Barcamp Soziale Arbeit (in dessen Organisationsteam ich war): Digitale Hilfe anbieten […]
[…] Bericht von Annette Schwindt (mit Video ihrer Session) […]
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