Wieder mehr Zeit für mich

„Wann hast Du eigentlich zuletzt was für Dich selbst gemacht?“ Spätestens als ich die Frage nicht wirklich beantworten konnte, war klar, dass ich mir – mal wieder – mehr Zeit für mich nehmen muss. Kurz zuvor hatte ich schon auf die Frage „Warum steckst Du die Zeit und Kraft, die Du anderen für deren Projekte schenkst, nicht mal in Deine eigenen?“ herumgedruckst. Dass mir das ja Spaß macht und ich gern andere auf deren Weg begleite.

Bloß… in letzter Zeit hat es mir immer öfter keinen Spaß gemacht, wenn einige andere darauf bestanden, auf diesem Weg in eine Richtung abzubiegen, hinter der ich nicht stehen konnte – aber trotzdem meine Begleitung dafür wollten. Mein Mantra „Dann möchte diese Person eben diese Erfahrung machen“ reichte dafür in letzter Zeit nicht mehr. Und auch nicht „Du kannst sie nicht alle retten.“ Mir tut es einfach weh, in solchen Situationen tatenlos zusehen zu müssen.

Also habe ich beschlossen, noch mehr als bisher darauf zu achten, welche Projekte mir gut tun. Und auch mal wieder mehr für mich zu tun.

Dazu gehören gerade auch gute Gespräche mit Freunden und Bekannten, oder „Urlaub für den Kopf“, wie Anna das kürzlich nannte (Danke Dir für unseren!). Außerdem ein großes Danke an Annette H., Charlie, NiTa, Peter, Michael und natürlich Thomas für ihre offenen Ohren und Ratschläge sowie an Klaus und Kai für ihre jeweilige virtuelle Schulter! 😘

Minä puhun vain vähän suomea

Eine Sache habe ich immerhin schon zum neuen Jahr angefangen und bisher auch durchgehalten: Ich lerne wieder Finnisch. Nach 20 Jahren versuche ich es nochmal. Diesmal allerdings nicht mit menschlichem Lehrer, sondern mit der App Duolingo.

Finnisch kann man dort allerdings nur in englischer Sprache lernen. Das macht mir aber keine Probleme, sondern das Ganze noch ein bisschen interessanter. Und die Gamifizierung in der App tut ihr Übriges.

Drauf gebracht hat mich übrigens Kai, der damit die Bruchstücke seiner früheren Sprachkenntnisse wieder zusammenzusetzen versucht. Sogar Thomas hat sich damit wieder ans Französischlernen gemacht. Wer auch dort ist, kann mir gern folgen unter

https://www.duolingo.com/profile/NetteLine

Allabendlicher Denkanstoß

In leuchtenden Herbsttönen gehaltenes Gemälde eines Traumwaldes, auf dessen einem Hügel ein Fuchs steht, der zu einemmweiter entfernten Hügel schaut, auf dem ein leuchtender Hirsch aus weißem Licht steht.
Eine Angel Card von Amanda Clark

Ein Ritual, das ich mir angewöhnt habe, ist das Ziehen einer Kunstkarte, der eine Affirmation zugeordnet ist, über die ich dann nachdenke. Amanda Clark, eine Künstlerin, der ich schon lange via instagram folge, hatte im vergangenen Jahr sogenannte „Angel Cards“ verkauft. Nein, ich bin nicht eso geworden, ich mag einfach ihre Bilder. Und so kam ich gleich an ganz viele davon. Nun wäre es ja schade, wenn die einfach so herumliegen würden. Also nutze ich sie, um mir vor dem Schlafengehen nochmal einen Impuls zu verschaffen, in dessen Licht ich den vergangenen Tag und was ich am nächsten vorhabe betrachten kann.

Das hat mir vor allem Anfang des Jahres geholfen, als mein Vater gestorben ist. An dem Abend habe ich diese Karte hier gezogen. Das empfand ich als sehr tröstlich, zumal ich ohnehin schon ein sehr starkes Gefühl von Bezug zur „anderen Seite“ hatte.

Das Bild erinnerte mich an die Szene am See in Harry Potter Bd.3, in der Harry zuerst denkt, es müsse sein verstorbener Vater sein, der ihn vor dem Bösen bewahren kommt. Doch später findet er heraus, dass er selbst es war, der jedoch vom Patronus seines Vaters begleitet wurde.

Text auf der Rückseite: Illumina - A great celestial light shines on your life. Allow the brilliance of the dosmos to fire your inspiration. Be open to an epiphany and allow light to shine into all the dark corners. Open your being to the Divine and sacred in all that surrounds you. Allow it to permeate the very core of your being. - Affirmation: Divine light percades me.
Affirmation auf der Rückseite

Ein Feuerwerk an Inspiration

Wer meine Updates hier liest, wartet sicher schon auf das, was jetzt kommt. 😉Und ja, auch diesmal spielt Musik wieder eine große Rolle auf meinem Weg. Alle, die in den vergangenen drei Wochen mit mir gesprochen haben, sind schon Zeuge meiner Begeisterung geworden. Auch wenn ich mal wieder reichlich spät dran bin, weil dieser Musiker schon seit Jahren als Phänomen bekannt ist.

Die Rede ist von Jacob Collier, den ich nur als mindblowing beschreiben kann. Was für ein geniales, lebensfreudesprühendes Energiebündel, das mich jeden Tag aufs Neue inspiriert seit Facebook mir eine Piano-Version seines „Little Blue“ in den Feed gespült hat.

Wer war dieser Typ, der aussah, als sei er grade aus dem Bett gefallen und hätte mal eben was aus der Kleidersammlung übergezogen, um sich an den Flügel zu setzen und so ein Stück hinzuimprovisieren? Seitdem wühle ich mich durchs Netz und entdecke immer noch neue Sachen von ihm und über ihn. Cross-over total, das kann man nicht beschreiben, das muss man entdecken. Jedes Stück ist neu. Und der Kerl wird dieses Jahr grade erst 30?! Whaaaaat?!

Seine Alben laufen hier rauf und runter. Einige seiner Stücke beruhigen mich gerade mehr als Meditieren („Little Blue“ in der Mahogany-Session, „Summer Rain“ in der Album-Version) Andere bringen mich zum Tanzen und machen einfach gute Laune. Genau wie die Videos dazu. Ich hab eine Playlist auf Youtube angefangen, aber schaut am besten selbst. Vor allem mal ein Konzert, bei dem man sieht, wie er (ganz wie Bobby McFerrin) das Publikum als eigenes Instrument einbezieht. Und dann natürlich die, bei denen er alle Instrumente und Vokalstimmen selbst übernommen, ungeschnitten (!) aufgenommen und dann übereinander gelegt hat.

So wurde er – von keinem geringeren als Quincy Jones himself – auf YouTube endeckt, als er grade mal SECHZEHN war! Inzwischen hat er genauso mit zeitgenössischen Musikern seiner Generation (u.a. die hier schon gelobte Maro) bis hin zu Legenden wie Joni Mitchell oder Herbie Hancock kooperiert. Man ist permanent gespannt darauf, was ihm als nächstes einfällt.

Der ganze Kerl leuchtet, dass es einen wirklich nur beflügeln kann! Mich inspiriert er jedenfalls, endlich damit aufzuhören, darüber nachzudenken, was andere denken könnten, und einfach mein Ding zu machen. Und wieder mein eigenes Licht zu leuchten! Schlimm genug, dass mir das unterwegs verloren gegangen ist. Auch dafür ist es wichtig, dass ich künftig noch genauer hinschaue, in welche Projekte ich meine Kraft und Zeit reinstecke.

Thank you, Jacob! ❤️🐊

(Das Titelbild dieses Beitrags zeigt übrigens ein Wandgemälde in unserer Nachbarschaft, das ich kürzlich fotografiert habe.)


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